Исследования и база данных

2. Tonaufnahmen der Jugendstilperiode

Autor: Bērtiņš Ansis
 
Die Forschung über die Geschichte der lettischen Schallplatten hat ergeben, dass in Riga zwei Jugendstilgebäude mit den ältesten Tonaufzeichnungen in Verbindung stehen. Das erste ist das ehemalige Bürogebäude der Schallplattenfabrik Bellaccord Electro von Helmārs Rudzītis (1931 -1944) in der Kalnciema Str. 40, gebaut nach Plänen des Architekten Konstantīns Pēkšēns. Das Gebäude mit steilem Ziegeldach wurde im Stil der Nationalromantik errichtet (1907-1908). Das andere befindet sich in der Brīvības Str. 197 (heute VEF-Bank) und war eines der Gebäude der Rigaer Schallplattenfabrik der englischen Firma Gramophone (1910 – 1914).
Wie steht es mit der Musik? Wenn der Jugendstil eine visuell zu genießende Kunst ist, wie gelangte er dann in die Musikwelt? Musik ist und bleibt hörbar, sicherlich. Ihren Genuß können die mit den Augen zu betrachtenden Kunstwerke, die Orchester mit vielen Musikinstrumenten, die prachtvoll dekorierte Bühne in einer Oper- oder Theateraufführung natürlich emotionell verstärken. Die Antwort auf die Frage, ob in den Musiktönen sich der visuelle Glanz widerspiegelt, suchte der Musikwissenschaftler Jānis Torgāns in den Problemen des Überlebens und der Neuschöpfung der damaligen lettischen Musik. Dabei erwähnte er beispielsweise einige von Alfrēds Kalniņš im Jahre 1902 geschriebene Sololieder, die eine Konzentration von Emotionen in neuer Qualität belegen[1]. Es wird wohl schwierig sein, zu ermitteln und festzustellen, welcher Komponist tatsächlich ein konkretes Musikstück gerade unter dem Einfluß des Jugendstils geschrieben hat, denn man hätte dazu viele Musikstücke vergleichen müssen, die vor und nach dem Auftreten des Jugendstils in der lettischen darstellenden Kunst geschaffen wurden.
In der neuen Epoche wirkten auf dem Feld der Musik eine ganze Reihe von Musikschaffenden. Die lettische Kulturszene bereicherten die jungen Komponisten Alfrēds Kalniņš (1879-1951), Emilis Melngailis (1874-1954), Emīls Dārziņš (1875-1910), Jānis Zālītis (1884-1943), Jānis Reinholds (1882-1938) und die drei Brüder Mediņi: Jāzeps (1877-1947), Jēkabs (1885-1971), Jānis (1890-1966). Einige Komponisten, auch der älteren Generation, setzten ihre Arbeit fort: Ādams Ore (1855-1927), Jurjānu Andrejs (1856-1922), Nikolajs Alunāns (1859-1919), Jāzeps Vītols (1863-1948), Oskars Sepskis (1850-1914), Atis Kauliņš (1867-1944) und noch andere Musiker. Ohne Zweifel beeinflussten die neuen Strömungen in der bildenden Kunst die Komponisten, und sie machten sich Gedanken auf der Suche nach neuen Wegen in den eigenen Musikkompositionen.
 
More information will be available in the virtual exhibition, which will be established till April 2016.
 
[1]Torgāns, J. Mūzika Latvijā jūgendstila laikā // Jūgendstils. Laiks un telpa: Baltijas jūras valstis 19.–20. gs. mijā / sast. S. Grosa. – Rīga, Jumava, 1999. – 199.lpp.