Autor: Jānis Krastiņš, Dr. habil. arch.
Konstantīns Pēkšēns (geb. am 8. März 1859 im Kreis Mazsalaca, gestorben am 23. Juni 1928 in Kissingen, Deutschland, beerdigt auf dem Friedhof Meža kapi in Riga) ist einer der hervorragendsten lettischen Architekten aller Zeiten. Nach dem ersten lettischen Berufsarchitekten Jānis Frīdrihs Baumanis personifiziert Konstantīns Pēkšēns die zweite Generation lettischer Berufsarchitekten. Sein Nachlaß ist untrennbar mit dem Entstehen der regionalen Baukunst und deren Entwicklung in Riga verbunden. Die Bauwerke des Meisters umfassen sowohl die Periode des Eklektizismus des 19. Jhs., als auch die blendende Blütezeit des Rigaer Jugendstils am Anfang des 20. Jhs. Bis zum Ende seines produktiven Lebens arbeitete er aktiv in seinem Beruf. In Riga wurden nach seinen Entwürfe mindestens 250 mehrstöckige steinerne Häuser und nicht weniger als 110 Holzgebäude errichtet.
Zum größten Teil wird die Architektur im Vergleich zu anderen visuellen Künsten vom Menschen unbewusst aufgefasst, nicht so wie Skulpturen, Gemälde, Kino oder Andere, die man entweder besichtigt oder nicht, hört oder nicht, liest oder nicht. Die Architektur ist die Umwelt, in der sich der Mensch jeden Augenblick aufhält, wo er wohnt, arbeitet und sich erholt. Der Ruf und die Mission des Architekten sind, diese Umwelt für eine harmonische Befriedigung von Notwendigkeiten der Gesellschaft zu schaffen und zu vervollständigen. Als Gestalter des Kulturmilieus ist der Architekt ein Künstler nicht nur im engsten Sinne der Baukunst. Er muß auch die Kunst verwalten, um eine Reihe von wirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Aufgaben zu erfüllen können.
Konstantīns Pēkšēns war Meister in allen Bereichen. Er ist im Beigut Nuķi bei Mazsalaca geboren. Im Jahre 1869 ist seine Familie nach Riga umgesiedelt. Im Jahre 1875 begann K. Pēkšēns das Studium in der Ingenieurabteilung des Rigaer Politechnikums. Ab 1880 setzte er sein Studium in der Architekturabteilung dieser Institution (seit 1896 Rigaer Politechnisches Institut) fort. Er beteiligte sich aktiv am gesellschaftlichen Leben der Studenten, war einer der Begründer des lettischen Studentenkorporation Selonija und trieb intensiv Sport. Er beendete das Studium im Jahre 1885. Zunächst arbeitete er im Baubüro von J. F. Baumanis, im Jahre 1886 begann er mit selbstständiger Baupraxis. Im Jahr 1888 war er unter den Neubegründern des zerfallenen Rigaer Architektenvereins. Er war Mitglied der Verwaltungsräte von mehreren Kreditanstalten und Banken, wortführender Herr des lettischen Vereins, seit 1909 auch Mitglied des Stadtrates. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er aktiv in mehreren technischen Kommissionen der Rigaer Stadtverwaltung. K. Pēkšēns nahm an der Herausgabe mehrerer lettischen Zeitschriften teil. Weit bekannt war seine sanitär-technische Firma, die vor dem Ersten Weltkrieg der größte Montagebetrieb der Heizungsanlagen in Riga war. Dieser Betrieb bestand noch bis 1940.
Weitere Informationen werden in der virtuellen Ausstellung, festgelegt wird bis April 2016.