Autor: Pēteris Korsaks
Am Anfang des 20. Jh. entwickelte sich Riga zu einer ökonomisch bedeutenden Stadt innerhalb des Russischen Reiches. Damals wurde das Wasserpumpwerk, das den Bewohnern Wasser aus dem See Baltezers (Weißer See)[1] zuführte, erbaut. Das Städtische Kunstmuseum wurde gegründet, das 1. Stadt-Krankenhaus erweitert, die elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen, das Staatliche Elektrizitätswerk in Andrejosta (Andreashafen) errichtet, der Baukomplex zum 700jährigen Jubiläum von Riga und andere Objekte entstanden. Der rapide Bauprozess beanspruchte viele Arbeitskräfte, deshalb wuchs die Anzahl der Einwohner der Stadt, einschließlich der Anzahl der Letten. Die Landbewohner bereicherten die Reihen der Arbeiter. In den 60er Jahren des 19. Jh. machten die Letten in Riga prozentual 23,6% aus, vor dem ersten Weltkrieg aber schon 40%. Es stieg auch die Schicht der wohlhabenden Städter, die Nachfrage nach Fotos wuchs, da die vom Lande gekommenen Arbeiter die Bilder ihren Verwandten schicken wollten.
Die Anzahl der lettischen Fotografen wuchs in harter Konkurrenz mit den deutschen Fotografen. Allgemein war es so, dass Deutsche zu ihren Landsleuten gingen, um sich fotografieren zu lassen, und Letten ihrerseits ̶ zu den lettischen Fotografen. Selbstverständlich gab es auch Ausnahmen. In der Jugendstilzeit bildeten in Riga die lettischen Fotografen schon die Mehrzahl.
Beim Erforschen der Fotosammlung des Rigaer Jugendstilmuseums kann man feststellen, dass die Fotos der lettischen Fotografen, insbesondere der Rigaer Fotografen wie Jānis Rieksts, Indriķis Baumanis (eigentlich war die Fotografin seine Frau Emīlija), Mārtiņš Lapiņš, Ansis Skariņš, Andrejs Saulītis, Roberts Mateuss, Ādams Ferģis und andere, interessanter sind. Davon kann man sich beim Betrachten der Fotos von folgenden Persönlichkeiten überzeugen.
Weitere Informationen werden in der virtuellen Ausstellung, festgelegt wird bis April 2016.
[1] Hier und weiter im Text sind in Klammern die früheren Ortsnamen angeführt.