Autor:Ilona Audere
Während der Jugendstilperiode treten in der Gestaltung der Glasmalerei Rigaer Häuser neben der Leistug deutschen Werkstätten bemerkenswerte Werke der ersten lettischen professionellen Glasmaler. Für die Jugendstilgebäude werden die farbigen Fenster nicht nur nach individuellen Skizzen zubereitet, es werden auch industriell hergestellte Glasmalereien mit Ornamentalisierung der Geometrie und populären Naturmotive ausgenutzt. Da das Glas sehr leicht zerbrechlich ist, gibt es nicht viele originale Glasmalereien. Die Jugendstilfenster befanden sich hauptsächlich in den Rigaer Mietshäusern und man muss an ihr Schicksal zurückdenken, wo der Haushalt da meistens von verantwortungslosen Menschen betreut worden ist. Originalwerke von Künstlern, die erhalten geblieben sind, gibt es in den Rigaer Jugendstilhäuser sehr wenig. Heute ist es unmöglich den Herstellungsort den nach Musterbüchern gestalteten Fenstern festzustellen, diese Glasmalereien sind nicht datiert und unterzeichnet. Die Voraussetzung, dass die dekorativen Jugendstilfenster gleichzeitig oder bald nach dem Aufbauen des Hauses entstanden sind, ist teilweise begründet. Mehr Information könnte man aus einem privaten Familienarchiv erwerben, falls da ein Bestellschein, ein Brief usw. erhalten geblieben wäre. Vorläufig sind leider solche nicht bewusst gegeben. Ähnliche Fenster konnte jede beliebige Werkstatt anfertigen, die in Riga damals vorhanden war. Die Werkstätten, die die meisten Aufträge bekommen hatten, waren: die Werkstatt J.Baiermann, die in mehreren Generationen geerbt sehr lange von 1747 bis 1939 wirkte und sich in der Glasmalerei spezialisierte; die Werkstatt Alfred Kahlert, die seit 1890 als A.Kahlert und Franz Weber Werkstatt und von 1900 bis 1939 nur als A.Kahlert Werkstatt in Riga bekannt war, sie haben sakrale und auch profane Fenster mit ornamentalen Motiven in Mosaiktechnik angefertigt; die Werkstatt unter der Leitung von Ernst Friedrich Tode wirkte in Riga von 1895 bis 1909 und hat die populärsten und die professionellsten Glasmalereien in Lettland angefertigt; die Werkstatt E.Baumann-Fromhold wirkte bis 1944; bis 1930 wirkte in Riga die Werkstatt A.Schwolkowski, die farbige Glasfenster und Mattscheiben anfertigte; es gab auch andere. Bezeichnend, dass in den ersten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere lettische Zunftmeister in diesen deutschen Werkstätten Kenntnisse erworben haben. Einige von ihnen haben Anfang des Jahrhunderts ihre eigene Werkstätten eröffnet: J.Krīgers, E.Vainovskis (Schüler von A.Schwolkowski), A.Lilientāls (Schüler von A.Kahlert). In der Werkstatt von E.Tode haben Hermanis Grīnbergs und Jēkabs Šķērstēns mehrere Jahre gelernt.
Weitere Informationen werden in der virtuellen Ausstellung, festgelegt wird bis April 2016.